Auf theatlantic.com schil­dert ein offen­sicht­lich pri­vacy-bewuss­ter Benut­zer von moder­ner Ko­mmunika­tions­tech­nolo­gie seine Erleb­nisse mit der all­ge­gen­wär­ti­gen Daten­sam­me­lei. Diese Sam­me­lei betreibt heute schon fast jedes auch noch so kleine Unternehmen.

Der Autor skiz­ziert exem­pla­risch das all­täg­li­che data mining und des­sen Aus­wir­kun­gen auf Inhalte, die uns nach ein­ge­hen­der Ana­lyse unse­rer per­sön­li­chen Daten ange­bo­ten wer­den. So besuchte der Autor sei­ner­zeit eine Kunst­ga­le­rie und erhielt just danach diverse Email­ein­la­dun­gen zu ande­ren Ver­nis­sa­gen (ver­mut­lich hat seine GPS-Kar­ten-App das Ihrige bei­getra­gen). Oder er bemerkte urplötz­lich auf sei­ner Face­book-Seite die Anzeige “Per­so­nen die Du viel­leicht auch noch kennst”, wel­che ihm Bekannte aus sei­ner AA-Gruppe emp­fahl. Anony­mi­tät ist eigent­lich eine zen­trale Regel bei den Anony­men Alkoholiker.

Dass sich Inhalte nach einer Ana­lyse anders prä­sen­tie­ren, bemerke ich sel­ber öfters bei google-Suchen nach tech­ni­schen Begrif­fen oder The­men. Ver­wende ich das dis­con­nect-google-search-plugin, so finde ich kaum sinn­volle Ergeb­nisse. Die Ent­per­so­na­li­sie­rung von Google macht die Such­ma­schine nahezu unbrauch­bar. Benutze ich hin­ge­gen direkt google.ch/google.com finde ich mit weni­gen Klicks Ant­wor­ten auf Fra­gen zum har­de­ning von Apa­che-Ser­vern oder zur Kon­fi­gu­ra­tion von Maildiensten.

Der an sich span­nende Arti­kel auf theatlantic.com hin­ter­lässt bei mir am Schluss einen faden Bei­geschmack. Schaue ich auf meine pri­vacy plugins, die ich im Brow­ser lau­fen habe, so staune ich nicht schlecht. Der Arti­kel auf theatlantic.com gene­riert gem. ghos­tery 18 pri­va­cy­re­le­vante Anfra­gen (sic!). Disconnect.me fin­det deren 17.

Es sind dies: Ama­zon Asso­cia­tes (Adver­ti­sing, Affi­liate Mar­ke­ting), Chart­Beat (Ana­ly­tics),  Dis­qus (Wid­gets, Com­men­ting Sys­tem, Social), Dou­ble­Click (Adver­ti­sing), Face­book Connect(Widgets, Social),  Face­book Social Graph (Wid­gets),  Google Ana­ly­tics (Ana­ly­tics), NetRa­tings Site­Cen­sus (Ana­ly­tics), Omni­ture (Adobe Ana­ly­tics) (Beacons), Opti­mi­zely (Beacons, A/B Tes­ting, Site Opti­miz­a­tion), Parse.ly (Beacons, Ana­ly­tics), Peer39 (Beacons, Seg­ment Data, Ana­ly­tics), Score­Card Rese­arch Beacon (Beacons, Ana­ly­tics),  Simp­le­Re­ach (Beacons), Sonobi (Adver­ti­sing, Seg­ment Data, Ana­ly­tics), Taboola (Wid­gets, Video Player), Twit­ter Badge (Wid­gets, Social) und Twit­ter But­ton (Wid­gets, Social).

Aber eigent­lich ist es auch mit dem Ein­satz von pri­vacy-plugins nicht getan. Die Ver­fol­gung geschieht dann ein­fach genau auf Grund der Tat­sa­che, dass man gerade pri­vacy-plugins benutzt. Allein­stel­lungs­merk­male sind das A und O.

Übri­gens: 143bis.ch wahrt Ihre Pri­vat­sphäre und benutzt kei­ner­lei Analysetools.

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